Jan-Lukas Else

Gedanken eines IT-Experten

Sommerurlaub in Kroatien 2022

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So, ich bin frisch erholt und top-motiviert aus dem Urlaub zurück. Dann kann ich nun berichten, wie es so war…

Da ich seit letztem Jahr kein Auto mehr habe und ich mir mit meiner Freundin überlegt habe, dass wir auch dieses Jahr nicht fliegen wollen (weil das ja nicht gut für die Umwelt ist), haben wir uns angeschaut, welche Urlaubsorte in Europa denn gut mit der Eisenbahn erreichbar sind. Aus 2015 und 2017 habe ich bereits Interrailerfahrung und wusste, dass auch die Eisenbahn ein gutes Urlaubsreisemittel in Europa sein kann.

Durch Inflation und allerorts gestiegene Preise, haben wir auch geschaut, wo man für sein Geld am meisten Leistung bekommt und sind schließlich auf Kroatien gekommen. Kroatien ist ein beliebtes Reiseziel, nicht nur bei Deutschen, weswegen wir als nächstes geschaut haben, welcher Ort in Kroatien Ende August, also gegen Ende der Hochsaison, denn nicht zu sehr überlaufen ist.

Schließlich sind wir auf Zadar gestoßen. Eine Stadt an der adriatischen Küste mit römischer Geschichte, aber auch mit der Möglichkeit mal baden zu gehen oder Ausflüge zu unternehmen.

Unsere Hinreise (wir haben tatsächlich Interrail-Tickets gebucht, weil das die günstigste und flexiblste Option war) startete morgens schon vor 5 Uhr. Von Braunschweig aus sind wir mit dem ICE nach München gefahren, von wo aus wir in Mimara-Kurswagen bis nach Zagreb fahren wollten. Die Fahrt nach München hat trotz zwischenzeitiger Zweifel aufgrund der Meldung „Personalmangel im Stellwerk Ingolstadt, alle Züge verspäten sich“ dann doch ganz gut funktioniert. In München fingen dann allerdings die Probleme an. Die Kurswagen, in einem waren unsere reservierten Plätze, fehlten am EC 113 in Richtung Klagenfurt. Außerdem war der Zug rappelvoll und wir mussten die ersten Stunden eingeengt stehen, bis Sitzplätze frei wurden. Zusätzlich hatten wir aufgrund fehlender Durchsagen die Sorge in Villach, wo die Kurswagen an einen slowenischen Zug (EC 213) umgekoppelt werden sollten, zu stranden. Aber Glück im Unglück, sowohl in Villach, als auch später in Ljubljana, wo wir aufgrund der fehlenden Kurswagen wieder umsteigen mussten, warteten die Züge jeweils trotz der mittlerweile großen Verspätung.

Nach ca. 17 Stunden Fahrt kamen wir dann in Zagreb an und liefen vom Bahnhof zu unserem Hotel, das glücklicherweise eine 24-Stunden offene Rezeption hatte. Nachdem wir ausgeschlafen und im Hotel gefrühstückt haben, brachten wir unsere Koffer zum Busbahnhof und haben uns dann noch die Stadt angeschaut. Nachmittags ging es dann von Zagreb aus weiter mit dem Flixbus zu unserem finalen Ziel, nach Zadar. Aber auch hier fiel uns auf, dass Informationen und Durchsagen in Kroatien echt Mangelware zu sein scheinen. Immer wieder mussten wir erst nachfragen, um zu erfahren, wo denn Züge oder Busse abfahren.

In Zadar erwartete uns dann nach einem etwas längeren Fußmarsch mit den schweren Koffern eine doch ziemlich schöne Ferienwohnung.

Die Tage in Zadar haben wir dann wie folgt genutzt:

Am Montag haben wir Zadar erkundet. Die Altstadt, auf einer Halbinsel gelegen, hat noch viele römische Zeugnisse, sei es das Forum oder auch die Stadtmauer. Außerdem gibt es an der Promenade zwei Kunstwerke. Einmal eine Meeresorgel, die durch die Wellenbewegungen des Meeres kontinuierlich Töne abspielt. Und einmal den „Gruß der Sonne“, ein durch Solarzellen angetriebenes Lichtspiel zum Sonnenuntergang.

Römische Relikte in Zadar

Am Dienstag haben wir das Archäologisches Museum in Zadar besichtigt. In diesem lernt man viel über die Funde von Ausgrabungen in Dalmatien vom Steinzeitalter bis zu den Römern.

Am Mittwoch sind wir mit dem Flixbus in den Nationalpark Krka gefahren. Den kannte ich bereits ein bisschen von meiner Abifahrt 2017, aber trotzdem habe ich viel neues gesehen. Von Skradin, wo die nächstgelegene Fernbushaltestelle war, sind wir ca. 5 Kilometer zu den Wasserfällen gelaufen, sind dort dem Rundweg gefolgt und mussten dann auch schon wieder zurück. Mittlerweile gibt es in Krka ein Badeverbot, was der Natur gut zu tun scheint und auch dafür sorgt, dass man bei einem Besuch nun mehr von der Natur sehen kann. Ich war doch positiv überrascht und auch auf Fotos sehen die Wasserfälle sehr beeindruckend aus.

Der Wasserfall Skradinski Buk

Am Donnerstag war unser erster von zwei Strandtagen. Erst haben wir uns zu Fuß auf den Weg zu einem Strand (Punta Bajlo Beach) gemacht, der zwar bisschen außerhalb lag, dafür viel Schatten bieten sollte (wir sind beide keine Sonnenanbeter). Da der Fußmarsch dann doch zu lang war, besonders nach den 30k Schritten vom Vortag, haben wir dann ein Uber bestellt und erst da gemerkt, wie praktisch und auch relativ günstig die Taxis in Kroatien sind. Der Strand bot tatsächlich viel Schatten und wir konnten ein bisschen im Meer schwimmen. Das Wasser in Kroatien ist ziemlich klar und Algen waren auch nicht zu sehen.

Freitag war dann unser dritter Jahrestag und wir haben uns entschlossen den Tag mal wirklich zu entspannen und auch keinem Freizeitstress zu verfallen. Abends waren wir Pfannkuchen essen. Außerdem haben wir Tickets für einen Ausflug zu den Plitvicer Seen organisiert.

Die Plitvicer Seen am Samstag waren meiner Meinung nach sogar noch schöner als Krka. Nahe der bosnischen Grenze befindet sich dieses Naturwunder. Auf mehreren Ebenen befinden sich Seen, die über Wasserfälle verbunden sind. Das Wasser schimmert sehr blau. So blau wie der Blausee, aber deutlich größer. Im Nationalpark gibt es verschiedene Routen zwischen denen man je nach Zeit und Bewegungslust wählen kann. Wir haben uns für Route H entschieden, die Busfahrten und eine Fahrt mit einem Elektroboot enthielt. Da wir aber am Ende noch recht viel Zeit übrighatten, sind wir auch das letzte Stück nicht mit dem Bus gefahren, sondern zu Fuß gegangen. Wir waren bloß in dem völlig falschen Eindruck, in Kroatien sei nur gutes Wetter, und dementsprechend nicht auf das plötzliche Gewitter vorbereitet, das uns auf dem Weg zum Bus dann noch nass werden ließ.

Die Plitvicer Seen

Am Sonntag haben wir dann noch einmal einen Strandtag gemacht, meine Freundin hat Postkarten besorgt und wir haben unsere Zeit in Zadar in einem italienischen Restaurant ausklingen lassen.

Am Montag ging es dann mit dem Bus, diesmal sind wir aber mit dem Taxi zum Busbahnhof gefahren, zurück nach Zadar, wo wir dann wieder den halben Tag für ein bisschen Sightseeing und Schlendern hatten.

Dienstag, wir mussten eigentlich erst um kurz nach 5 aufstehen, konnte ich ab kurz nach 4 Uhr nicht mehr schlafen, weil ich etwas aufgeregt wegen der Rückfahrt war und Sorge hatte, dass es wieder nicht nach Plan laufen würde. Aber das Schicksal meinte es gut mit uns. Wir hatten Sitzplätze, mussten dann zwar in Villach wieder überraschenderweise umsteigen, aber kamen mit nur 15 Minuten Verspätung in München an und konnten dann mit einmal umsteigen entspannt mit dem ICE nach Braunschweig fahren. Für diese lange Strecke lief es erstaunlich gut.

Rückblickend können wir sagen, dass diese Strecke vielleicht doch ein bisschen weit für jeweils einen Reisetag gewesen ist. Entspannter wäre es wahrscheinlich gewesen, beispielsweise in Wien oder Salzburg einen Zwischenstopp zu machen und dann auch nicht nur 10, sondern ganze 14 Tage zu reisen. Aber wer weiß, was gewesen wäre, wären wir geflogen? Dann wäre vielleicht unser Flug storniert worden, wir hätten unser Gepäck verloren oder irgendetwas anderes.

Insgesamt war es ein sehr schöner Urlaub, der sich definitiv gelohnt hat. Wir haben viele schöne Orte gesehen, viel leckeres Essen in verschiedenen Restaurants gegessen, sind im Meer geschwommen und konnten entspannen.

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