Jan-Lukas Else

Gedanken eines IT-Experten

Warum ich wieder Zeitung lese

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⚠️ Dieser Eintrag ist bereits über ein Jahr alt. Er ist möglicherweise nicht mehr aktuell. Meinungen können sich geändert haben. Als ich diesen Post verfasst habe, war ich erst 20 Jahre alt!

Seit ein paar Wochen lese ich wieder Zeitung. Der Name der Zeitung steckt schon im Wort Zeitung, genau DIE ZEIT. Irgendwie war es eine spontane Entscheidung, aber eines Abends hab ich mich dazu entschlossen für knapp unter 170 € jährlich wieder eine Zeitung zu abonnieren.

Früher hatten wir immer die lokale Zeitung, die aber eigentlich auch nur zur Funke Mediengruppe gehört, und in der somit fast das Gleiche steht, wie in jeder anderen “regionalen” Tageszeitung auch. Als mein Vater dann verstorben war und nur noch ich alleine wohnte, hab ich mich entschlossen, dass ich die Zeitung meistens sowieso nicht lese und es das Geld somit nicht wert ist. Es war eine ziemliche Tortur das Abo zu kündigen (anscheinend wird alles gegeben um möglichst keine Abonnenten zu verlieren), aber letztendlich hat es doch irgendwie geklappt und ich hab mich seitdem eigentlich nur noch über kostenlose Nachrichten aus dem Internet informiert.

Aber auch seitdem ich DIE ZEIT abonniert habe, habe ich trotzdem weiterhin ein Interesse an tagesaktuellen Informationen. Zum einen ist da die Seite der Tagesschau, über die man das meiste Wichtige erfährt, aber auch ZEIT ONLINE (wo ich jetzt dank Digital-Abo auch die exklusiven Artikel lesen kann) und eine unabhängige lokale Nachrichtenseite sind in meinem Feed-Reader. Ab und zu scrolle ich mich auch mal durch die Seite vom Spiegel, aber ich kann ja auch nicht den ganzen Tag nur Nachrichten lesen und brauch nicht jede dpa-Mitteilung doppelt und dreifach zu lesen.

Das Abo ist ein reines Digitalabo zum Sonderpreis für Studenten. Ich muss dran denken, rechtzeitig, bevor ich kein Student mehr bin und das Abo verlängert wird, abzuwägen, ob es mir auch den vollen Preis wert ist, aber mit Studentenrabatt ist es mir das momentan. Digitalabo, weil ich so eine ganze Menge Papier spare und der Rechner mein Hauptarbeitsmittel ist und ich auch meine sonstigen Nachrichten in elektronischer Form konsumiere. Ebenfalls ist es mir so einfacher möglich, die für mich interessanten Artikel zu finden und, wenn ich gerade keine Zeit oder Lust habe sie sofort zu lesen, mir Artikel für später zu markieren.

Irgendwie ist es aber schon ein bisschen merkwürdig wieder Texte in der Art, das meiste sind Kommentare und Meinungen, zu lesen, die ich früher im Deutsch- oder Politik- und Wirtschaftsunterricht analysieren musste. Nur dass ich sie halt jetzt nicht auf Sprache und Aufbau analysieren muss und auch keine Inhaltsangabe schreiben muss, sondern die Texte dazu nutzen kann, mir eine eigene Meinung zu bilden.

Beim täglichen Nachrichtenkonsum geht es meistens irgendwie nur darum, was gerade geschehen ist, aber ich hatte das Gefühl, dass ich manchmal nicht so recht wusste, wie ich das nun finden soll. Klar, eine Wochenzeitung kann mir nicht die Meinungsbildung abnehmen, aber sie kann mir beim Prozess der Meinungsbildung helfen. So wird sich in einem Text der Zeitung meist tiefergehend mit einem Thema auseinander gesetzt, als in einer News-Mitteilung. Oft hat auch der Autor eine Meinung, die er versucht zu erläutern. Selten stimme ich mit der Meinung des Autoren komplett überein, aber auch wenn ich merke, dass ich anderer Meinung bin, habe ich mir eine Meinung gebildet.

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