Jan-Lukas Else

Gedanken eines IT-Experten

Meine Erfahrungen mit Huel

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⚠️ Dieser Eintrag ist bereits über ein Jahr alt. Er ist möglicherweise nicht mehr aktuell. Meinungen können sich geändert haben. Als ich diesen Post verfasst habe, war ich erst 19 Jahre alt!

Eigentlich wollte ich schon vor zwei Wochen einen Beitrag über meine ersten Erfahrungen mit Huel schreiben, aber wie das so ist, man kommt nicht dazu oder fängt an zu schreiben, hängt dann aber fest, also hier mein zweiter Versuch:

Seit über einem Monat nun bin ich regelmäßiger Konsument von Huel. Was ist Huel? Huel ist eins von immer mehr Vollwert-Nahrungsersatzpulvern die es auf dem Markt gibt. Huel stammt von einer britischen Firma, die nach eigenen Angaben in Europa mittlerweile Marktführer ist.

Der Trend hin zu Vollwert-Nahrungsersatzpulver kommt wie so üblich aus Amerika. In einer immer hektischeren Zeit, bleibt immer weniger Zeit, für eigentlich so wichtige Sachen, wie etwa die Ernährung. An einem stressigen Tag ist es für viele meist nicht möglich, sich ausgewogen zu ernähren. Aus Zeitmangel wird zu Fastfood oder sonstigem Junk-Essen gegriffen. Das ist für den Körper nicht gut und irgendwann lässt er das einen auch spüren. Sei es durch Übergewicht oder Schlafprobleme. Eine unausgewogene Ernährung kann viele negative Folgen haben.

Bei mir selbst war jetzt nicht der Stress oder fehlende Zeit die Motivation dazu, Huel auszuprobieren, sondern einfach meine Unlust für eine bessere Ernährung auch einmal etwas vernünftiges zu kochen. Ich hab mir mittags oft, weil es eine ziemlich einfache Möglichkeit ist, schnell geht und nicht viel Aufwand benötigt, mit Nudeln und Tomatensauce aus dem Glas versorgt. An Uni-Tagen war ich meist zwangsweise auf die Mensa angewiesen, wo ich entweder zwischen Fleischgerichten (die ich aber versuchte soweit wie möglich zu meiden) oder einem nicht gerade leckeren und sehr kleinem vegetarischen Gericht wählen konnte. Zwar besser als jeden Tag Pizza, Burger oder ähnliches zu essen, aber dennoch sehr suboptimal und weit entfernt von ausgewogen.

Als ich eines Tages ein Video eines YouTubers gesehen habe, der den Selbstversuch unternommen hatte, sich eine Woche ausschließlich von solchen Vollwert-Nahrungsersatzpulvern zu ernähren (Huel war auch dabei), hat mich das sehr fasziniert. Aus dem Pulver einen trinkbaren Shake zu machen, ist noch einfacher als Nudeln zu kochen, aber dennoch kann man sich dadurch so ernähren, dass alle notwendigen Vitamine (26 sind das wohl), die der Körper benötigt, abgedeckt sind.

Ich hab mich sehr in das Thema vertieft, genaustens über Huel und andere Konkurrenten recherchiert, die Produkte verglichen, Erfahrungsberichte gelesen und mich schließlich dazu entschieden das auch mal auszuprobieren. Nicht ausschließliche Ernährung mit dem Pulver, aber auch wenn ich nur ein paar Mahlzeiten durch das Pulver ersetzen sollte (und manchmal auch einfach eine andere Wahl als das Essen in der Mensa habe), wäre das ja schonmal eine Besserung.

Also gesagt, getan. Das Starterpack mit zwei Tüten (je 1,75 kg), Shaker, Scoop (der Messlöffel zum Portionieren) und T-Shirt (bei der ersten Bestellung sind all diese Zugaben kostenlos) bestellt und sehnsüchtig auf das Paket gewartet.

Schon zwei Tage nach meiner Bestellung kam es dann auch bei den Nachbarn an. Dort hab ich das Paket abgeholt, aufgemacht, den Inhalt inspiziert, das T-Shirt angezogen und mir mein erstes Huel gemacht. Zur Zubereitung füllt man erst etwas Wasser in den Shaker, gibt mehrere Löffel von dem Pulver (empfohlen sind eigentlich drei, aber mit 4 gefällt es mir noch besser) hinzu, schüttelt das ganze mindestens 10 Sekunden und gibt dann nochmal Wasser hinzu und schüttelt am besten noch ein zweites Mal. Was ich zuerst noch nicht wusste, nach über drei verbrauchten Tüten nun aber festgestellt habe ist, dass die Konsistenz am besten und auch ohne Klümpchen ist, wenn man dieses Gemisch noch einmal ein, zwei Stunden stehen lässt und noch ein drittes Mal schüttelt, bevor man es trinkt.

Am Anfang schmeckte es, wer hätte es anders gedacht, ziemlich schlecht. Die Konsistenz ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch der Geschmack war etwas undefiniert. Ich hatte die Sorte “Original” gewählt, die leicht nach Vanille schmecken soll, bisschen tat sie das auch, aber bis heute hab ich noch nicht wirklich rausgefunden, wonach es eigentlich hauptsächlich schmeckt. Deshalb habe ich bei den ersten Zubereitungen immer noch eine Packung Vanillezucker hinzugegeben, was das Ganze etwas süßer und somit leichter zu trinken machte. Aber nach ein paar Tagen habe ich mich so an die Shakes gewöhnt, dass es den Zucker nicht mehr brauchte und die Shakes auch pur mir immer besser schmeckten.

Bei der zweiten Bestellung habe ich auch die Sorten “Berry” und “Vanille” ausgewählt, die anfangs ebenfalls ziemlich gewöhnungsbedürftig waren und der Geschmack arg künstlich wirkte, aber nun nachdem die eine Packung “Berry” leer ist, hätte ich doch gern eine weitere.

Huel im besonderen (bei Konkurrenz-Produkten ist das teils sehr anders) besteht laut Herstellerangaben hauptsächlich aus Hafer, Erbsen, Kokos, Leinsamen zusammen mit einer Vitamin- und Nährstoffmischung. Das heißt, das Pulver ist vegan und die Proteine sind dennoch nicht aus Soja. Ich bin zwar kein Veganer, aber habe dennoch festgestellt, dass Milchprodukte besonders für mein Hautbild nicht gut zu sein scheinen. Auch über Soja und die Nebenwirkungen einer Soja-basierten Ernährung habe ich negative Sachen gelesen. Bio ist Huel nicht, nichtdestotrotz habe ich Huel statt Bertrand (ein Produkt, das Bio ist) gewählt, da Bertrand meinen finanziellen Rahmen doch deutlich mehr ausschöpfen würde, wenn ich mich zu einem größeren Teil davon ernähre.

Weil ich mich auch vorher hauptsächlich vegetarisch ernährt und nur sehr selten Fleisch gegessen habe (und jetzt noch seltener), ist besonders auch die Vitaminmischung, die den natürlichen Zutaten zugegeben ist, von Vorteil für mich. Durch das wenige Fleisch hätte sich auf längere Zeit wahrscheinlich ein Mangel an Vitamin B12 ergeben, nebst anderen Vitaminen die mir durch Junk-Food fehlten.

Doch mit erspartem Tierleiden nicht genug. Durch die Verwendung von Huel spart man trotz der Plastikverpackung eine ganze Menge an Verpackungsmüll. Eine Packung (also 1,75 kg Pulver) enthalten 7000 kCal, was bei meinem Verbrauch (ich trinke meist 3 mal täglich 4 Scoops - Frühstück und Abendbrot esse ich weiterhin normal) für etwa fünf Tage reicht. Man stelle sich nur einmal vor, wieviel Verpackungsmüll entstehen würde, würde man diese 7000 kCal durch anderes Essen abdecken. Besonders Bio-Obst und Gemüse ist leider sehr oft unnötigerweise verschweißt (man will sich und der Umwelt etwas gutes tun, sorgt dann aber für nochmehr Plastikverpackung?!). Der reduzierte Verpackungsmüll war für mich zwar nicht ausschlaggebend, aber ist dennoch ein netter Nebeneffekt.

Huel wird in der Werbung zwar oft damit angepriesen, dass es günstiger sei, sich mit Pulver zu ernähren, dennoch ist es im Vergleich zu meiner alten Ernährung teurer, was allerdings auch wieder verdeutlicht wie schlecht meine Ernährung vorher eigentlich war. Aber ich bin gerne dazu bereit, meinem Körper zuliebe etwas mehr in gutes Essen zu investieren.

Insgesamt fühle ich mich, seitdem ich versuche, alles Junk-Essen durch Huel zu ersetzen, deutlich besser. Ich habe meist mehr Energie und fühle mich wacher. Wahrscheinlich durch den hohen Proteingehalt scheinen auch meine Muskeln durch das Fitness-Training endlich schneller zu wachsen. Ebenfalls positiv scheint es auf den Zustand meiner Akne Einfluss zu haben.

Allem in allen bin ich sehr froh diese andere Form der Ernährung entdeckt zu haben. Bisher hab ich nur positive Erfahrungen gemacht. An den Geschmack habe ich mich sehr schnell gewöhnt und auch meine Verdauung ist nicht durchgedreht, wie das bei manchen wohl passiert. Ich hoffe meinem Körper hierdurch etwas gutes zu tun und wenn ich nebenbei auch noch Tiere und Umwelt schützen kann, dann bestärkt mich das noch mehr, dies auch fortzuführen.

Und fast hätte ich vergessen zu erwähnen: Da ich jetzt zwar weniger koche (keine Spaghetti mit Tomatensauce aus dem Glas mehr), nehme ich mir dann, wenn ich wirklich einmal genug Zeit und Motivation habe, auch wirklich einmal ein Rezept in die Hand und versuche etwas leckeres am Herd zu zaubern.


Damit dieser Artikel nicht wie Werbung rüberkommt - das ist er auch gar nicht, alles meine 100 Prozent ehrliche Meinung (die jetzt zufällig sehr positiv ist) - habe ich extra keine Links zu Produkten hinzugefügt. Wer mehr erfahren will, kann selbst suchen. 😉

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