Jan-Lukas Else

Gedanken eines IT-Experten

Bloggen — Ist das schwer?

Veröffentlicht am in Medium-Archiv
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⚠️ Dieser Eintrag ist bereits über ein Jahr alt. Er ist möglicherweise nicht mehr aktuell. Meinungen können sich geändert haben. Als ich diesen Post verfasst habe, war ich erst 17 Jahre alt!

Eine Einschätzung

Bloggen. Lass uns dazu mal die Wikipedia-Definition zu “Blog” anschauen:

Das oder auch der Blog /blɔg/ oder auch Weblog /ˈwɛb.lɔg/ (Wortkreuzung aus engl. Web und Log für Logbuch) ist ein auf einer Website geführtes und damit meist öffentlich einsehbares Tagebuch oder Journal, in dem mindestens eine Person, der Blogger, international auch Weblogger genannt, Aufzeichnungen führt, Sachverhalte protokolliert („postet“) oder Gedanken niederschreibt.

Wikipedia

Ich finde, das definiert die ganze Sache schon ganz gut.

Als Reaktion auf meinen neuen Blog (dieser hier) wurde beziehungsweise werde ich immer wieder gefragt, warum ich denn so gut schreiben könne. Erstens: Ich finde, dass ich gar nicht so gut bin, zumal ich Deutsch nur als lausigen Grundkurs und ohne Abiturprüfung belege (war Belegungspflicht — leider). Zweitens: So schwer ist freies Schreiben gar nicht. Mein Mantra lautet: Übung macht den Meister. Und auch wer denkt “ich kann nicht soviel reden, geschweige denn schreiben”, irrt sich.

Als ich vor etwa ein bis zwei Jahren mit dem Schreiben englischsprachiger Artikel auf der Plattform Medium, die ich übrigens jedem, der keine Ahnung von Servern und Co. hat, empfehle, waren meine Artikel noch in ziemlich gebrochener Sprache und mit dutzenden Rechtschreib- und Grammatik-Fehlern gespickt. Also nicht, dass ich jetzt fehlerfreie Texte verfassen würde, aber sie sind meiner Meinung doch sowohl inhaltlich als auch sprachlich besser geworden — zumal ich jetzt nur noch hauptsächlich deutsche Schriftstücke verfasse.

Auch ich bin, obwohl das vielleicht jetzt anders rüberkommt, in der “Realität” kein Schwafeler. Ich kann es nicht ertragen, wenn Mitschüler von mir stundenlang inhaltsloses Gelaber von sich geben, das zu neunzig Prozent aus leerer Hülle besteht. Ich bin ein Freund der kurzen und präzisen Äußerungen und gebe mich nicht mit sinnlosem Geschwätz zufrieden.

Aber wie lernt man Bloggen?

Es gibt viele verschiedenen Arten zu bloggen. Die Schreibweise und der Inhalt eines Tech-Blogs unterscheidet sich doch schon sehr stark von dem eines Beauty- und Lifestyle-Blogs. Es kommt immer auf den Kontext an, wie man schreibt und was für einen sprachlichen Stil man dafür verwendet.

Also, um es auf den Punkt zu bringen, Bloggen kann man so pauschal gesagt nicht lernen! Das einzige, was man lernen kann, ist eine größere Sprache und eine bessere Ausdrucksweise.

Früher, als ich noch mehr Zeit hatte und noch nicht sosehr mit dem Internet beschäftigt war (kleiner Joke), habe ich viel gelesen. Keine Fantasy- oder Science-Fiktion-Romane, sondern realitätsnahe Reality-Romane (doppelt gemoppelt). Heute lese ich Zeitung, Zeitschriften und unzählige Online-Artikel. Wenn ich raten müsste, würde ich auf mindestens 700 bis 1000 Artikel in der Woche schätzen.

Im Laufe der Zeit, erweitert sich durch ständiges Lesen (und auch Schreiben — wie ich es hier auf meinem Blog tue) der Wortschatz und die Worte sprudeln immer schneller aus einem heraus. Wo am Anfang noch meine fehlende sprachliche Kreativität störte, ist es heute die blöde Tastatur oder meine mangelnde Fähigkeit im Zehnfingerschreiben.

Aber auch das Thema, über welches man schreibt, spielt eine große Rolle!

Im Vergleich zu anderen Artikeln (auf meinem Blog) ist dieser eher lang — da es viel über dieses Thema zu erzählen gibt. Wenn du unbedingt einen Post verfassen möchte, such dir kein Thema, zu dem du nicht ohne recherchieren lange philosophieren könntest. Natürlich ist es manchmal auch notwendig über nicht ganz so spannende Sachen zu schreiben, aber das schafft man schon.

Viel eher sind Ideen das Problem. Um einen qualitativen und lesenswerten Text zu schreiben, benötigt man die perfekte Idee. Nicht wenigen Bloggern, oder auch Journalisten, geht es so, dass sie erst viele Entwürfe starten und dann alle bis auf einen verwerfen (oder den sogar auch). Es gibt sogar extra Programme, bei denen der bisher geschriebene Text automatisch gelöscht wird, sobald man eine bestimmte Zeit lang kein Wort mehr hinzugefügt hat. Das mag komisch klingen, aber im Gegensatz zum Leser, der gemütlich konsumiert, ist Schreiben echt manchmal ein hartes Stück Arbeit. Also solltest du auch mal im Blog-Business tätig werden wollen, verzage nicht gleich am Anfang aufgrund mangelnder Ideen. Wie wäre es, wenn du dich auf anderen Blogs inspirieren lässt? (Aber bloß nicht Copy-Paste!)

Stichpunkt Zeit und Regelmäßigkeit

Wer denkt, er könne einen 500 Wörter langen Text mal eben in zehn Minuten schreiben und veröffentlichungstauglich machen (Respekt für den, der es schafft!), liegt weit daneben. Selbst für kurze Texte (unter 500 Wörter) kann schon mal gut eine halbe Stunde bei drauf gehen. Deshalb gilt: Übernimm dich nicht mit deinen Plänen. Wenn du nicht hauptberuflich Journalist oder Blogger bist, kannst du schon mit ein, maximal drei 500-Wörter-Artikeln am Tag durchaus zufrieden sein.

Eine weitere Sache, die in puncto Bloggen erwähnenswert ist, ist die Regelmäßigkeit. Je regelmäßiger du kreative Texte schreibst, desto mehr geht dies in deinen natürlichen Tagesrhythmus über. Und je mehr du dich daran gewöhnst, desto einfacher fällt es dir auch neue und gute Ideen zu finden. Ich selbst habe dies deutlich gemerkt, als ich nach einer “Blogging-Pause” wieder angefangen habe, fiel es mir erst einmal schwer wieder reinzukommen.

Als Tipp nebenbei: Wenn du noch weiter den Stress und Lieferzwang reduzieren willst (treue Leser kommen nur, wenn du wirklich regelmäßig schreibst), dann erstelle Blogposts im voraus. Auch wenn du an einem Tag mehrere Texte geschrieben hast, veröffentliche sie nicht alle sofort, sondern setze sie auf “Planen” und definiere einen bestimmten Zeitpunkt, an dem sie jeweils veröffentlicht werden. Natürlich darfst du dann nicht das Marketing auf Facebook und all den weiteren Netzwerken vergessen!

Bloggen ist Leidenschaft

Nichts wird gut, wenn es erzwungen ist. Dasselbe gilt für das Bloggen. Mein persönlicher Tipp ist, dass du nur einen eigenen, selber-gehosteten (anderer Begriff fällt mir gerade nicht ein ?) Blog starten solltest, wenn du dir wirklich sicher bist, dass du das Bloggen liebst. Du musst es wirklich LIEBEN, da sich sonst die Stunden an Zeitaufwand und auch die Kosten nicht rentieren. Denn nur zu bloggen um das Portmonnaie zu füllen, kannst du vergessen!

Selbstvertrauen ist ein Muss

Es ist vollkommen illusorisch direkt mit den ersten ein bis zehn Artikeln tausende von Lesern und einen Hauf an Kommentaren oder positivem Feedback zu bekommen. Deswegen ist es wichtig, dass man als Blogger zu dem steht, was man macht und sich auch von zerschmetternder Kritik nicht umhauen lässt. Desweiteren sollte man nicht allzu enttäuscht sein, nachdem man einen Blick auf die Statistiken geworfen hat, sofern die überhaupt etwas anzeigen.

Ich habe hier jetzt bereits über 1000 Wörter mehr oder minder informatives Gerede niedergeschrieben (und nette Emojis eigefügt) und freue mich bereits riesig auf die gleich anstehende Korrektur (#sarcasm) — deswegen ein “Lebe Wohl” und bis zum nächsten Mal! Wer weiß, ob ich nicht nochmal einen weiteren Artikeln rund ums Bloggen veröffentlichen werde. Und ich verspreche, der nächste Post wird nicht so lang…

Über das Bloggen

Weiterer interessanter Artikel: Das gefährliche Bloggen

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