Jan-Lukas Else

Gedanken eines IT-Experten

Neuland: Pendeln mit dem ÖPNV

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⚠️ Dieser Eintrag ist bereits über ein Jahr alt. Er ist möglicherweise nicht mehr aktuell. Meinungen können sich geändert haben. Als ich diesen Post verfasst habe, war ich erst 19 Jahre alt!

Mir ist etwas blödes passiert. Vor knapp zwei Wochen habe ich mein Pedelec geschrottet. An dem Tag, als dies passiert ist, hätte ich gerade fast die ersten 1000 km mit dem Fahrrad geschafft, aber es war ein nebliger Freitagmorgen und ich bin ich in einer Kurve ausgerutscht, hingefallen und ein, zwei Meter über die Straße gerutscht. Außer einer Beule am Bein, die mittlerweile auch wieder weg ist, bin ich heile geblieben, bloß das Rad leider nicht. Eine Menge Schrammen, ein verbogener Gepäckträger und ein aufgerissenen Sattel sind das eine, bloß ein Problem gibt es: Der Motor oder vielleicht auch die Kabel zum Motor haben einen Schaden abbekommen, sodass der Motor nun nicht mehr unterstützt. Das Reparieren wird dann wohl ein Projekt über den Winter.


Nun bin ich jedenfalls auf Straßenbahn und Bus als Verkehrsmittel zur Hochschule umgestiegen. Je Richtung und Verkehrslage dauert die Fahrt zwischen 40 und 60 Minuten, bzw. wenn es richtig blöd läuft sogar 90. Das ist jetzt nicht so wahnsinnig viel verglichen mit dem Fahrrad (35-45 Min), aber schon deutlich mehr, als wenn ich ein Auto nutzen würde.

Doch ich wähle zwischen ÖPNV und Auto bewusst den ÖPNV. Erstens spare ich mir so Spritkosten, denn das Semesterticket, welches ich für den Weg benutze, ist in den Studienbeiträgen bereits enthalten und somit schon bezahlt. Zweitens spare ich mir so die Sachen die zum Autofahren dazu gehören, wie etwa im Stau stehen, morgens die Scheiben kratzen oder das Suchen von Parkplätzen in dicht besiedelten Wohnvierteln und dann das Quetschen in diese engen Parklücken. Nicht zuletzt verhindere ich so auch durch Dummheit weiteren Schaden anzustellen. 😅

Für viele mag Pendeln mit dem ÖPNV schon seit Kindesalter dazugehören, aber für mich ist das eher Neuland. Klar, bei schlechtem Wetter und so bin ich auch das ein oder andere mal mit den “Öffis” zur Schule und Terminen gefahren, aber so täglich nie. Mir war es immer zu eng, zu stickig und auch ein bisschen zu langsam. Das Fahrrad bot sich meistens einfach als bessere Alternative an. Erst jetzt bekomme ich das Gefühl, was es heißt zu pendeln. Es gibt sowohl Nach- als auch Vorteile.

Ein Nachteil ist etwa, dass es manchmal ziemlich unwirtschaftlich erscheint, wenn der Weg zur einzigen Vorlesung am Tag länger dauert als die Vorlesung selbst. Da überlegt man sich doppelt ob man da wirklich hin muss. Oder das Warten und Frieren an der Haltestelle. Und manchmal auch das Zuspätkommen zur Vorlesung wenn der Bus mal wieder im Stau stand oder einfach nur viel länger gebraucht hat, als er laut Fahrplan eigentlich sollte.

Ein Vorteil (man könnte es auch als Nachteil sehen, hängt immer vom Tag ab) ist, dass es deutlich bequemer ist einfach nur einzusteigen und sich ans Ziel bringen zu lassen. Besonders bei schlechtem Wetter oder starkem Gegenwind macht das Fahrradfahren nicht unbedingt Spaß, obwohl man ja an der frischen Luft ist, was auch ganz gut tun kann. Auch bietet sich die Fahrt manchmal an, schonmal Literatur fürs Studium durchzuarbeiten oder sich morgens übers Weltgeschehen zu informieren. Oder, bei nicht zu viel Müdigkeit, sich sogar mit Mitfahrern zu unterhalten.


Nach etwas über einer Woche ziehe ich nun das vorläufige Fazit, dass Pendeln mit dem ÖPNV zwar nervig, aber insgesamt weniger schlimm als befürchtet ist. Irgendwie gewöhnt man sich dran. Vielleicht kann ich im Frühjahr wieder auf ein repariertes Fahrrad umsteigen.

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Jan-Lukas Else
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